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Notizen und Gedanken von Andreas Marc Klingler

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All­mäch­ti­ges Frontend

Ich expe­ri­men­tie­re seit eini­ger Zeit hin und wie­der mit Java­Script-Frame­works wie Angular.js oder Ember.js. Dar­in kann man mitt­ler­wei­le kom­plet­te MVC-Anwen­dun­gen schrei­ben, die kom­plett im Brow­ser lau­fen kön­nen und ggf. höchs­tens noch per JSON/XML mit einem Ser­ver-Skript zur per­sis­ten­ten Daten­spei­che­rung kom­mu­ni­zie­ren müs­sen. (Wobei auch das teil­wei­se schon lokal geht.)

Ein inter­es­san­ter Aspekt, der mir heu­te Abend bei einem Gespräch auf dem Angular.js-Meetup gekom­men ist: Es gibt einen Trend, immer mehr Logik in das Front­end (→ Brow­ser) zu verschieben.

In den meis­ten Web­an­wen­dun­gen wird der­zeit die meis­te Logik im Backend in einer eigen­stän­di­gen (Skript-) Spra­che geschrie­ben und dar­aus HTML-/JS-/CSS-/usw.-Code erzeugt und vom Brow­ser ger­en­dert. Zwar wird die Dar­stel­lung zwar oft noch per Java­Script ger­en­dert, aber die wesent­li­che Logik liegt im Backend.

Die Java­Script-Frame­works lau­fen dage­gen voll­stän­dig im Brow­ser ab. Dar­aus folgt dann aber auch, dass die gesam­te Logik öffent­lich wird. Jeder kann sich im Brow­ser durch die Java­Script-Datei­en han­geln, die kom­plet­te Logik nach­voll­zie­hen, auf Schwach­stel­len ana­ly­sie­ren und gar kom­plett her­un­ter­la­den, ver­än­dern und woan­ders mani­pu­liert hochladen.

Das eröff­net neben­bei völ­lig neue Mög­lich­kei­ten zum „Platt­form­klau” oder zu Angrif­fen, bei denen man nicht mal mehr ande­re Sei­ten nach­bau­en muss, weil man sie kom­plett auf einen eige­nen Ser­ver kopie­ren kann. Schnell noch eine Ver­tip­per-Domain regis­trie­ren und dann mal schau­en, wer sich so anmel­det. Die Anmel­de­da­ten kann man dann auch gleich spei­chern, um damit auf der rich­ti­gen Platt­form frem­de Nut­zer­kon­ten über­neh­men zu können.

In die­sem Zusam­men­hang lohnt sich auch ein Blick auf die Sei­te nobackend.org, auf der bereits Ideen und Lösun­gen gesam­melt wer­den für eine Welt, die voll­stän­dig ohne Backend auskommt.

Die Idee fin­de ich für eini­ge Anwen­dungs­fäl­le ganz inter­es­sant und ich wer­de das auch wei­ter­hin beob­ach­ten. Aber es fühlt sich irgend­wie komisch an, eine Platt­form so leicht kom­plett kopie­ren zu kön­nen. Viel­leicht bin ich da aber auch nur zu vor­ein­ge­nom­men, weil ich es bis­her anders nicht ken­ne. Mal schau­en, wie sich das entwickelt.

Kran­pan­ora­ma Unter den Lin­den Rich­tung Bran­den­bur­ger Tor vom Hum­boldt-Forum aus. Ein ver­trau­ter Anblick hier.

Ich muss da immer an das berühm­ten Zitat Karl Schef­fels den­ken: „Ber­lin [ist] dazu ver­dammt immer­fort zu wer­den und nie­mals zu sein.” Wenn man sich mal die gewoll­ten und unge­woll­ten Wand­lun­gen Ber­lins in den letz­ten zwei­hun­dert Jah­ren ansieht, merkt man, wie gül­tig die­ser Satz wei­ter­hin ist.

Im über­tra­ge­nen Sin­ne gilt das hier gefühlt auch für vie­le ande­re Lebens­be­rei­che. Auch im sozia­len Umfeld ent­steht hier stän­dig Neu­es an Lebens­mo­del­len, wäh­rend gleich­zei­tig vie­le Expe­ri­men­te nach eini­ger Zeit wie­der vor­über sind. Man könn­te sagen, dass sich die Gesell­schaft hier alle 15–30 Jah­re neu erfin­det. Was davon funk­tio­niert, gelangt nach eini­ger Zeit dann in die Pro­vin­zen des Lan­des. Und wenn etwas nach die­sem Ver­such-und-Irr­tum-Mus­ter mal nicht klappt (was natür­lich eher die Regel ist), wird von dort aus auf Ber­lin als „Hort des Sit­ten­ver­falls” draufgeschlagen.

Bis­her war Assam mein Rekord­tee in punc­to Stär­ke. Mei­nen ers­ten Assam habe ich nur zwei Minu­ten auf­ge­brüht, aber er war zum Trin­ken deut­lich zu stark. Trink­bar wird er, wenn der ers­te Auf­guss 40–60 Sekun­den lang zieht.

Was ich aber heu­te in Darm­stadt bei einem Besuch von H.S. von T.M. pro­bie­ren durf­te, stellt das in den Schat­ten. Die­ser Gam­nip­cha schmeckt wun­der­bar, wenn man dem ers­ten Auf­guss so 20 Sekun­den gibt. Bei 30 Sekun­den wird’s schon hart — und zum Spaß habe ich einen zwei­ten Auf­guss mal 3 Minu­ten drin gelas­sen und bemerk­te nach einem klit­ze­klei­nen Schlück­chen deut­lich, dass ich nach einem gan­zen Schluck wohl umkip­pen wür­de. Das Spiel mit dem Tee…

Tech-Tref­fen in Berlin

Es ist wun­der­bar, dass es in Ber­lin für jede noch so klei­ne eso­te­ri­sche Programmiersprache/Plattform/Framework usw. eine eige­ne User­group bzw. ent­spre­chen­de Tref­fen gibt.

Ent­spre­chen­de Suchen nach dem Namen irgend­ei­nes tech­ni­schen Begrif­fes und „Ber­lin” bringt da in Such­ma­schi­nen schon viel zu Tage. Aber neu war mir, wie viel doch über die Platt­form meetup.com orga­ni­siert wird. Auf die­ser Platt­form allei­ne fin­det man genug inter­es­san­te Tref­fen, die einen das nächs­te hal­be Jahr erst­mal aus­las­ten können.

Aber Ach­tung: In Ber­lin gibt es so vie­le Leu­te, die ger­ne zu sol­chen Ver­an­stal­tun­gen gehen, dass es öfter vor­kommt, dass Ver­an­stal­tun­gen aus­ge­bucht sind. Daher kann es sinn­voll sein, sich bei belieb­ten Tref­fen über genann­te Platt­form anzumelden.

Ich habe das erst auf die har­te Tour ler­nen müs­sen. Im Kalen­der hat­te ich zwei Ver­an­stal­tun­gen drin und habe einen Tag vor­her gese­hen, dass sie schon völ­lig über­bucht wor­den sind. Scha­de. Naja, dann halt nächs­ten Monat…

Insel­ver­knüp­fun­gen

Das Ken­nen­ler­nen einer neu­en Stadt funk­tio­niert vor allem so: Ich stei­ge an S- und U‑Bahn-Hal­te­stel­len aus und ler­ne die Gegend dort kennen.

Anders gespro­chen: Ich stei­ge an einer Insel aus, um den her­um die Kar­te kom­plett weiß ist. Und immer wie­der lau­fe ich zufäl­lig an einer ande­ren „Insel” vor­bei und kann wie­der zwei Punk­te in der Stadt verbinden.

Ich fra­ge mich, ob und wann ich damit hier fer­tig sein wer­de bzw. es über­haupt kann. Dann wäre Ber­lin für mich durch­ge­spielt — Game Over.

Naja, in Madrid habe ich das auch nicht geschafft. Also blei­be ich hier wohl noch eine Weile.

Fern­bus­se in Deutschland

Als ich knapp ein Jahr lang in Madrid leb­te, fuhr ich oft mit Fern­bus­sen durch Spa­ni­en. Dar­an gewöhnt war es ein ech­ter Rück­schritt für mich, in Deutsch­land immer die Bahn ver­wen­den zu müs­sen, die durch 3- bis 5‑fach so hohe Prei­se vom häu­fi­ge­ren Rei­sen abhält.

Doch bekannt­lich ist seit nun knapp einem Jahr das inner­deut­sche Fern­bus­ver­bot (zu 90%) gefal­len. Euro­päi­sche Nor­ma­li­tät kehrt ein und es betrei­ben mitt­ler­wei­le meh­re­re Unter­neh­men Fern­bus­li­ni­en inner­halb Deutsch­lands. Da ich seit Novem­ber oft von Frank­furt nach Ber­lin pen­de­le, habe ich mitt­ler­wei­le acht­mal Fern­bus­se für die­se Ver­bin­dung verwendet.

Als ich dass öfter mal erwähnt habe, sind Gesprächs­part­ner oft erstaunt dar­über gewe­sen, dass es so etwas über­haupt gibt und jemand sol­che Far­ten auf sich nimmt. Aber da ist meist Unwis­sen­heit mit fal­schen Vor­stel­lun­gen im Spiel gewesen.

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Woh­nungs­su­che in Berlin

Das Woh­nen in Ber­lin wird immer teu­rer, doch ver­gli­chen mit dem, was man in Darm­stadt oder Frank­furt zahlt, sind die Prei­se dort (außer­halb weni­ger Sze­ne-Gegen­den) wei­ter­hin moderat.

Doch als ich letz­te Woche von Darm­stadt aus mit der Woh­nungs­su­che begon­nen habe, bin ich auf ein ande­res Pro­blem gesto­ßen: Der Woh­nungs­markt für WGs ist sehr dyna­misch. Oft wer­den Anzei­gen heu­te geschal­tet und schon heu­te Abend oder mor­gen kann man die Zim­mer besich­ti­gen. Das klappt aber nicht, wenn man nicht vor Ort ist und jedes­mal eine wei­te (und kost­spie­li­ge) Rei­se auf sich neh­men müsste.

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