Kran­pan­ora­ma Unter den Lin­den Rich­tung Bran­den­bur­ger Tor vom Hum­boldt-Forum aus. Ein ver­trau­ter Anblick hier.

Ich muss da immer an das berühm­ten Zitat Karl Schef­fels den­ken: „Ber­lin [ist] dazu ver­dammt immer­fort zu wer­den und nie­mals zu sein.” Wenn man sich mal die gewoll­ten und unge­woll­ten Wand­lun­gen Ber­lins in den letz­ten zwei­hun­dert Jah­ren ansieht, merkt man, wie gül­tig die­ser Satz wei­ter­hin ist.

Im über­tra­ge­nen Sin­ne gilt das hier gefühlt auch für vie­le ande­re Lebens­be­rei­che. Auch im sozia­len Umfeld ent­steht hier stän­dig Neu­es an Lebens­mo­del­len, wäh­rend gleich­zei­tig vie­le Expe­ri­men­te nach eini­ger Zeit wie­der vor­über sind. Man könn­te sagen, dass sich die Gesell­schaft hier alle 15–30 Jah­re neu erfin­det. Was davon funk­tio­niert, gelangt nach eini­ger Zeit dann in die Pro­vin­zen des Lan­des. Und wenn etwas nach die­sem Ver­such-und-Irr­tum-Mus­ter mal nicht klappt (was natür­lich eher die Regel ist), wird von dort aus auf Ber­lin als „Hort des Sit­ten­ver­falls” draufgeschlagen.