Das Wohnen in Berlin wird immer teurer, doch verglichen mit dem, was man in Darmstadt oder Frankfurt zahlt, sind die Preise dort (außerhalb weniger Szene-Gegenden) weiterhin moderat.
Doch als ich letzte Woche von Darmstadt aus mit der Wohnungssuche begonnen habe, bin ich auf ein anderes Problem gestoßen: Der Wohnungsmarkt für WGs ist sehr dynamisch. Oft werden Anzeigen heute geschaltet und schon heute Abend oder morgen kann man die Zimmer besichtigen. Das klappt aber nicht, wenn man nicht vor Ort ist und jedesmal eine weite (und kostspielige) Reise auf sich nehmen müsste.
Daher habe ich mich nach zwei Tagen dafür entschieden, die Wohnungssuche direkt von Berlin aus anzugehen. Ich bin von Montag bis Samstag in einem guten Hostel gewesen und konnte so die Woche über alle paar Stunden nach neuen Anzeigen Ausschau halten, Kontakt aufnehmen und Besichtigungen durchführen. Und viel bezahlt für die Suche vor Ort habe ich auch nicht — 43 Euro für die Hin- und Rückfahrt (einmal Bus, einmal ICE, jeweils ab/nach Frankfurt) und 70 Euro für die Übernachtungen.
Ich habe aber auch gemerkt, dass es durchaus viele andere Wohnungssuchende gibt; in zwei WGs wurde mir erzählt, dass sie binnen einer Stunde 20–30 E‑Mails erhalten hätten. Das erklärt dann auch, warum ich auf keine E‑Mail eine Reaktion erhalten habe, wenn die Anzeige schon einen halben Tag oder noch älter gewesen ist.
Erstaunt hat es mich, dass sich viele Wohnungssuchende sehr „merkwürdig” zu bewerben scheinen. In einer WG hat man mir gesagt, dass ich unter 18 E‑Mails einer der wenigen war, der überhaupt etwas kurz über sich geschrieben hat. Die meisten E‑Mails hätten nur aus zwei Sätzen bestanden oder aus solchen Perlen wie „Ich suchen für meinen Bruder Zimmer und will kommen.”
Am erfolgreichsten war übrigens das ständige Nachsehen nach neuen Angeboten in der Zeit von 19 bis 23 Uhr. Zu dieser Zeit gingen auf „den üblichen verdächtigen Portalen” wie wg-gesucht.de, zwischenmiete.de und noknok24.de (dies waren die sinnvollsten für mich) quasi im Minutentakt neue Angebote ein, auf die man sofort reagieren konnte. Daher bin ich auch die ersten Tage abends vor allem durch Cafés und Bahnhöfe (mit Wlan) getingelt, immer mit dem Notebook „im Anschlag”.
Vor Ort verlief die Wohnungssuche dann so ab, wie ich sie mir vorgestellt habe. Es hat zwar länger gedauert als in Madrid (erste Zusage nach 26 Stunden vor Ort), aber mit der ersten Zusage nach 28 Stunden vor Ort war ich auch schon mal zufrieden. :-)
Jetzt muss ich erstmal die Woche nachbearbeiten und mal schauen, wie ich die Einrichtung dort ab Dezember organisiere. Und Ausschau halten nach einer freiberuflichen Tätigkeit, bevorzugt in der Rails- oder iOS-Entwicklung. Dazu bin ich diese Woche kaum gekommen, das wird also die nächste Suche werden. Ich bin gespannt!
Und ich suche hier in Darmstadt seit Monaten nach einer Wohnung und komme einfach nicht zum Zug…
NEID! :-/
Hey Andreas,
ich bin an dieses Thema ganz anders herangegangen. Ich habe mir eine Wohnung auf Zeit gesucht und konnte dann ganz entspannt nach einer „richtigen” Wohnung suchen. Dabei muss man natürlich dazusagen, dass ich meinen Job schnell beginnen musste und keine Zeit hatte mir etwas gescheites zu suchen. Auch die Preise für möbliertes wohnen sind ja nicht die aller billigsten — aber viel günstiger als ein Hotel und wesentlich komfortabler als eine Jugendherberge oder ein Hostel.
Besonders empfehlen kann ich übrigens folgende Dienst: https:// crocodilian.de /de/ und https://www.airbnb.de/
Vor allem bei Croco hat man sich ziemlich bemüht — da ich halt echt schnell was brauchte. Die haben mir sogar ein sehr günstiges Hotel als Alternative angeboten. Da war ich ziemlich überrascht. Aber die Wohnung von denen hat gut gepasst. Das gute ist, du kommst in einer neunen Stadt an — lässt deinen Kram erst mal zuhause und kannst in der neuen, möblierten Wohnen gleich ins Internet, TV gucken, kochen und Duschen (Handtücher etc.). Ich habe da dann ca. 6 Wochen gewohnt, auch weil ich ein wenig Faul mit der Suche war. Ich konnte ganz unkompliziert „kündigen”.
Wie auch immer, man kann es auf deine Weise machen oder wenn man direkt einen Job anfängt empfehle ich wirklich jedem dieses Wohnen auf Zeit.
lg
dundee