Notizen und Gedanken von Andreas Marc Klingler

Schlagwort: Kommunikation

Welt­weit lokal tele­fo­nie­ren mit Fritz­Box und OpenVPN

Eine tol­le Sache, die ich der­zeit von Bra­si­li­en aus aus­gie­big nut­ze, ist die Flat­rate in unse­rem Haus in der Berg­stra­ße. Egal, wo ich bin, ich nut­ze mei­nen loka­len Anschluss zu Hau­se. Und das mache ich so:

Unse­re Fritz­Box (7490) ist so kon­fi­gu­riert, dass ich über mein Mac­Book Anru­fe über mei­ne Ruf­num­mer ent­ge­gen­neh­men und auch aus­ge­hen­de Tele­fo­na­te damit begin­nen kann. In der Fritz­Box-Ober­flä­che (Firm­ware-Stand August 2016) geht dies über Tele­fo­nie -> Tele­fo­nie­ge­rä­te. Dort kann man für ein­zel­ne Ruf­num­mern ein SIP-Kon­to anlegen.

In einer SIP-Tele­fo­nie­an­wen­dung (ich nut­ze Tele­fo­ne, aber es gibt prin­zi­pi­ell vie­le ver­schie­de­ne SIP-Pro­gram­me für alle gän­gi­gen Betriebs­sys­te­me) stel­le ich die­se Zugangs­da­ten ein und kann damit über den Mac Anru­fen ent­ge­gen­neh­men und neue Anru­fe beginnen.

Aber: Damit gehen nur Anru­fe aus dem inter­nen Netz. Es gibt zwar in der Fritz­Box bei den Ein­stel­lun­gen des jewei­li­gen SIP-Kon­tos in dem Menü­punkt Anmel­de­da­ten die Mög­lich­keit, Anmel­dun­gen aus dem Inter­net zu erlau­ben, aber das erach­te ich nicht als sicher. Statt­des­sen kommt die zwei­te Tech­nik zum Ein­satz: Ein VPN nach Hause.

Ich nut­ze der­zeit OpenVPN, das an einem Raspber­ry­PI hin­ter der Fritz­Box ter­mi­niert. Eine gute Anlei­tung dafür gibt es z.B. bei Ubun­tu­users. Auf dem Mac nut­ze ich Tun­nel­blick als Ober­flä­che zur Kon­fi­gu­ra­ti­on und Steue­rung von OpenVPN. Damit kann ich mich zu Hau­se in unser Fami­li­en-Intra­net ein­wäh­len. Danach ist mein Mac­Book aus der Sicht der Fritz­Box ein loka­les Gerät im inter­nen Netz, womit ich den inter­nen SIP-Zugang wie­der direkt nut­zen kann, als ob ich in mei­nem Zim­mer säße.

Und das war’s. Bevor ich mei­nen Anschluss nut­zen will, muss ich per Tun­nel­blick einen OpenVPN-Tun­nel nach Hau­se zu mei­nem Raspber­ry auf­bau­en, die Tele­fo­ne-Anwen­dung neu star­ten und kann ab dann belie­big ohne wei­te­re Kos­ten inner­halb Deutsch­lands tele­fo­nie­ren. Das hat zwar die letz­ten Wochen manch­mal zu komi­schen Reak­tio­nen geführt, weil Ange­ru­fe­ne sich über die ange­zeig­te Ruf­num­mer gewun­dert haben, wo ich doch angeb­lich gera­de in Bra­si­li­en ver­wei­le — aber es funk­tio­niert ansons­ten wirk­lich gut!

Hal­lo! — Guten Tag!

Ich bin gera­de in Erlangen/Nürnberg, wo mir wie­der deut­lich auf­fällt, wie schön man­che Kon­ven­tio­nen sind. Zum Bei­spiel für die Begrü­ßung und Verabschiedung.

Eigent­lich” sagt man etwas wie Guten Tag und Auf Wie­der­se­hen zu Frem­den. Unter ande­rem im Rhein-Main-Gebiet ist dies jedoch oft nicht mehr so. Stat­des­sen wird über­wie­gend Hal­lo und Tschüss gesagt, und zwar zu Bekann­ten und Unbe­kann­ten gleichermaßen.

Ich hät­te prin­zi­pi­ell kein Pro­blem damit, wenn dies in man­chen Regio­nen gene­rell so wäre. Spra­che ver­än­dert sich eben, und die­se sprach­li­che Nive­lie­rung spie­gelt auch gesell­schaft­li­che Ver­än­de­run­gen wie­der. Aber ich emp­fin­de es auch manch­mal als „etwas stres­sig”, nicht zu wis­sen, wie man Frem­de anre­den soll.

Sagt man zu einem Kas­sie­rer Guten Tag, kommt ein zwang­haf­tes Hal­lo zurück. Sagt man nach der Bezah­lung Tschüss, kommt ein (Auf) Wie­der­se­hen zurück.
Wei­ter­le­sen