Es passiert nicht oft, dass ich einen Server mit einem E‑Mail-System umziehe oder einen neuen aufsetze. Aber es ist jedesmal wieder eine Qual.
Damit meine ich jetzt nicht einmal die Einrichtung der E‑Mail-Serverdienste an sich. Das ist zwar natürlich auch eine Qual, aber das ist längt bekannt.
In den letzten Jahren machen große E‑Mail-Provider (Microsoft [Hotmail, live]; Yahoo, Google, usw.) immer mehr Probleme beim Empfang von E‑Mails. Besonders rabiat ist Microsoft: E‑Mails von unbekannten Server werden oft gar nicht mehr akzeptiert. Überhaupt nicht mehr. Man muss nichts böses getan haben, um eine IP in Verruf zu bringen. Man muss sie nur zum ersten Mal nutzen und wird sofort als Spam-Schleuder identifiziert und blockiert. Nicht nur verdächtigt.
Das entspricht nicht gerade dem Geist des offenen Netzes. Auf der anderen Seite kann ich aber auch nicht bestreiten, dass diese Maßnahme ihnen vermutlich viel Spam erspart in einer Welt, in der gefühlt immer weniger auf selbstgehostete Dienste zurückgreifen und ihre E‑Mails wenigen großen Diensten anvertrauen, die natürlich selbst dafür sorgen, dass ihre E‑Mails immer ankommen.
Unverständlicherweise enthalten die zurückgehenden E‑Mails oft nicht mal genaue Anweisungen, wie man seine IP-Adresse von der Schwarzen Liste entfernen könnte. Die E‑Mails enthalten zwar oft Fehlercodes, aber selbst die darin angegebenen Seiten liefern keine Anhaltspunkte darüber, wie man dem begegnen könnte. Wie bei Microsoft:
Final-Recipient: rfc822; …@hotmail.de
Action: failed
Status: 5.0.0
Remote-MTA: dns; mx2.hotmail.com
Diagnostic-Code: smtp; 550 SC-001 (BAY004-MC4F57) Unfortunately, messages from
78.47.161.86 weren’t sent. Please contact your Internet service provider
since part of their network is on our block list. You can also refer your
provider to http://mail.live.com/mail/troubleshooting.aspx#errors.
Google blockiert E‑Mails von unbekannten Servern immerhin erst nach einer gewissen Anzahl von E‑Mails nach einer bestimmten Zeit. Durchaus sinnvoll, aber wenn sogar kleine Dienste wie Tandem Rhein-Main da binnen weniger Stunden reinfallen, ist das Limit vielleicht doch etwas klein.
Final-Recipient: rfc822; …@gmail.com
Action: failed
Status: 5.7.1
Remote-MTA: dns; gmail-smtp-in.l.google.com
Diagnostic-Code: smtp; 550–5.7.1 [2a01:4f8:c17:1eec::2 1] Our system has
detected an unusual rate 550–5.7.1 of unsolicited mail originating from
your IP address. To protect our 550–5.7.1 users from spam, mail sent from
your IP address has been blocked. 550–5.7.1 Please visit 550–5.7.1
https://support.google.com/mail/answer/81126 to review our Bulk Email 550
5.7.1 Senders Guidelines. js6si127824210wjb.211 — gsmtp
Die wichtigen Seiten für beide Provider, um einen Antrag zur Freischaltung von IP-Adressen zu stellen, sind erst nach einiger Sucherei zu finden. Wer dieses Problem also auch mal haben sollte, sollte sich folgende Links merken:
- Report a delivery problem between your domain and Gmail
- Sender Information for Outlook.com Delivery
Erfahrungsgemäß erfolgt die Bearbeitung binnen weniger Stunden und man bekommt eine E‑Mail, dass die IP bis auf weiteres freigegeben ist.
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